Vielen Menschen ist nicht wirklich bewusst, welche zentrale Rolle unsere Medien bei der Meinungsbildung inne haben (selbst dann, wenn Du gar keine Zeitungen liest und nicht fernsiehst ...) und welche enorme Tragweite an Einflussnahme sich dadurch ergibt (siehe die durchaus zutreffenden Aussagen von ⇗ Prof. Querulix (Pseudonym) zu Beginn dieser Seite.
Mittels unserer Medien werden Themen bewusst in die Diskussion (und damit ins Bewusstsein der Menschen) gebracht oder einfach todgeschwiegen und dadurch in der öffentlichen Diskussion um sehr vieles kleiner gehalten, als sie eigentlich sind.
Damit wird Meinung ganz bewusst gemacht.
Hier zwei aktuelle Beispiele dazu:
1.) Massive Berichterstattung nach den Terroranschlägen von Paris (und nach 9/11)
Dach den Terroranschlägen von Paris gab es wochenlang nur ein Hauptthema in unseren Medien: die ⇗ Terroranschläge von Paris.
Dasselbe gilt für 9/11, die ⇗ Terroranschläge vom 11. September 2001, die, wie Du siehst, nich immer, also nach über 14 Jahren (Stand Jänner 2016) Thema in unseren Medien sind.
Diese Ereignisse wurden mit seitenweise Berichterstattung von allen (wirklich allen?) Seiten beleuchtet und haben tage- und teilweise wochenlang unsere Nachrichten dominiert.
So wurde dieses Ereignis in unsere Wohnzimmer und in unsere Köpfe gebracht und durch das immer und immer wieder wiederholen fest in unserem Bewusstsein verankert. So wurde auch Angst geschaffen. Kaum einer war in der Lage, sich dem zu entziehen.
Und das Ergebnis von alledem?
Es wurde in beiden Fällen der Überwachungsstaat weiter ausgebaut, Polizeikräfte aufgestockt (auch das ist eine Form der Aufrüstung) und mit einem 'Krieg gegen den Terror' begonnen bzw. im Fall von den Anschlägen in Paris intensiviert. Jeder erinnert sich daran, dass die Reaktion von Frankreich ein sofortiges Bombardement der IS-Stellungen in Syrien war.
Als ob man Terror mit Krieg beenden könnte. Jedem wird klar sein, dass neue Gewalt nur neuen Hass erzeugt ... und das ist genau die Gewaltspirale, in der wir uns, insbesondere auch immer wieder angeheizt durch die Kriege des 'Westens', immer weiter drehen ...
Das ist ein Beispiel für ein Ereignis, das in unseren Medien unglaublich gepusht wird, dadurch in den Mittelpunkt gerückt und so in unsere Köpfe und in unser Bewusstsein gebracht und dort verankert wird (sofern wir nicht aufpassen und die Massen- und Mainstream- Medien nicht bewusst und wachen Auges und wachen Geistes konsumieren).
Weitere Info zu diesem Thema findest Du auf der Seite ⇗ Medienrevolution & Medienkompetenz.
Und jetzt kommt das Gegenteil von alledem:
2.) Kaum Berichterstattung zum EU-Austritts-Volksbegehren von 24. Juni bis 1. Juli 2015 in Österreich
Ist Dir bekannt, dass in Österreich von 24. Juni bis 1. Juli 2015 ein Volksbegehren stattgefunden hat, das den Austritt aus der Europäischen Union zum Ziel hatte?
Die ofizielle Webseite der Initiatoren gibt es zwar nicht mehr, aber einen ⇗ Blog der Initiatoren dieses Volksbegehrens.
Dieses Volksbegehren wurde von exakt 261.056 Österreichern unterschrieben, was insbesondere deshalb bemerkenswert ist, weil dieses Volksbegehren von der österreichsichen Presse vor der Eintragungsfrist (zumindest bis Ende Mai) weitestgehend totgeschwiegen wurde.
Wurde es ganz todgeschwiegen? Nein!
Denn unmittelbar nach dem 7. Jänner 2015, dem Tag der ⇗ Stattgebung des Volksbegehrens durch das Innenministerium haben praktisch alle österreichsichen Zeitungen aufgrund einer APA Mendung eine Kurzmeldung herausgegeben.
Danach war bis Ende Mai weitestgehend Sendepause (im wahrsten Sinne des Wortes) und man hat entweder gar nichts mehr oder (wenn überhaupt) nur mehr sehr, sehr vereinzelt von diesem Volksbegehren etwas in unseren Massenmedien gehört.
Sollte ein Medienvertreter anderer Meinung sein, so ersuchen wir Sie oder Ihn uns das Gegenteil zu belegen. Dementsprechende Hinweise ersuchen wir an ⇗ unsere Kontaktadresse zu senden. Vielen herzlichen Dank!
Was mich (Thomas Prückler) dann am 1. Juni 2015 dazu genötigt hat, sämtlichen Chefredakteuren der großen österreichischen Printmedien (Kronen Zeitung, Kurier, Presse, Standard, Salzburger Nachrichten und Oberösterreichsiche Nachrichten) ein E-Mail zu scheiben, dessen genauen Wortlaut und dessen Beantwortung (oder in den meisten Fällen Nicht-Beantwortung) Du ⇗ hier nachlesen kannst.
Ein paar Tage nach diesen Schreiben (1. Juni 2015) und dem Beginn der Eintragunsfrist des Volksbegehrens (24. Juni 2015) hat es dann plötzlich Presseberichte gegeben, die jedoch (zumindest aus unserer Wahrnehmung) nicht allzu neutral ausgefallen sind, wie Du Dich hier überzeugen kannst:
Eine der Kurzmeldungen, die zwischen dem 7. und dem 14. Jänner 2015 direkt nach der Stattgebung erschienen ist:
⇗ 07.01.2015 - Salzburger Nachrichten - Kurzmeldung zu EU-Austritts-Volksbegehren
Presseberichte nach dem 1. Juni 2015 (andere sind zumindest im Internet nicht zu finden):
⇗ 04.06.2015 - Der Standard - Über das EU Austritts Volksbegehren
⇗ 13.06.2015 - KURIER - Burgenländischer Tourismusdirektor für EU Austritts Volksbegehren
⇗ 22.06.2015 - KURIER - Betreiber des Volksbegehrens hegen große Sympethie für Russland
⇗ 23.06.2015 - Die Presse - EU Austritts Volksbegehren „Austritt bringt jedem Haushalt Geld“
⇗ 26.06.2015 - Oberösterreichsiche Nachrichten 'EU-Austritt – das 38. Volksbegehren'
⇗ 29.06.2015 - Der Standard - EU Austritts Volksbegehren: "Alles spricht für einen EU-Austritt"
⇗ 29.06.2015 - Wirtschaftsblatt - "Warum ein EU-Austritt eine ganz dumme Idee wäre"
⇗ 29.06.2015 - Salzburger Nachrichten - "Initiatoren des EU-Austritts-Volksbegehrens optimistisch"
Presseberichte nach dem EU Austritts Volksbegehren:
⇗ 01.07.2015 - KURIER - Analyse des Ergebnisses des EU Austritts Volksbegehrens
⇗ 01.07.2015 - Der Standard - Analyse des Ergebnisses des EU Austritts Volksbegehrens
⇗ 01.07.2015 - Salzburger Nachrichten - Analyse des Ergebnisses des EU Austritts Volksbegehrens
⇗ 01.07.2015 - Oberösterreichsiche Nachrichten 'Volksbegehren: Mehr als 260.000 für EU-Austritt'
⇗ 02.07.2015 - Die Presse - Analyse des Ergebnisses des EU Austritts Volksbegehrens
⇗ 03.12.2015 - Salzburger Nachrichten - Beratungen zu EU-Austritts-Volksbegehren im Parlament
Trotz dieser Berichterstattung waren sehr viele Menschen in Österreich nicht darüber informiert, dass dieses Volksbegehren überhaupt stattfindet (ganz im Gegensatz zu der umfassenden und tage- und tlw. wochenlangen Berichterstattung zu den Anschlägen von Paris und 9/11).
Aus unserer Sicht ist eine umfassende Berichterstattung zu allen Themen, die die fre Demokratie bewahren und weiter fördern) eine Kernaufgabe unserer Medien - insbesondere natürlich der öffentlich rechtlichen Medien, für die wir ja schließlich Zwangsgebühren entrichten. All diese Punkte sind auch im ⇗ Ehrenkodex des österreichischen Presserats niedergeschrieben. Es ist unsere Aufgabe, unsere Pressevertreter immer wieder daran zu erinnern und deren Einhaltung auch immer wieder einzufordern.
Das viel größere Problem liegt jedoch darin, dass unsere Presse deshalb nicht frei (wie es im eben genannten Ehrenkodex verankert ist) ist, weil unsere Massenmedien mittlerweile zu Medienkonzernen zusammengewachsen sind, deren Eigentümer größtenteils Großkonzerne sind. Dieses Thema wird ausführlich auf der Seite ⇗ NEUE Medien vs. Mainstream - Journalismus behandelt.
Da hilft nur, seine Informationen verstärkt von alternativen Medien und unabhängigen Quellen zu holen, was auch im Falle des EU-Austritts-Volksbegehrens der Fall war.
Denn (für diese Begleitumstände) relativ große Beteiligung konnte nur durch die Verbreitung mittels den sozialen Netzwerken erreicht werden.
Und das ist unsere Chance:
Das Entwickeln von ⇗ Medienkompetenz ... was wiederum zur Medienrevolution beiträgt ... in der wir schon mitten drinnen sind, obwohl es nur sehr wenige wirklich bewußt mitbekommen und diese große Chance auch nutzen.
Wir hoffen mit diesen Seiten etwas dazu beizutragen,
dass davon jeder erfärt, der es wissen möchte!
Jetzt könnte man ja sagen, dass das nicht so schlimm ist, wenn über so ein Volksbegehren nicht so ausführlich berichtet wird.
Wenn Du dieser Meinung bist, dann denke mal über folgendes nach:
Welche Möglichkeiten haben wir als ⇗ Bürger in den direkt-demokratischen Prozess einzugreifen und mitzu-wirken?
Eigentlich haben wir nur zwei Möglichkeiten (deren Auswirkungen, wenn Du einmal darüber nachdenkst, auch denkbar gering sind)
Und dann gibt es da eine engagierte Gruppe von Menschen, die mit viel Zeitaufwand und Engagement nach vielen Anfangsschwierigkeiten (die ersten beiden Ansuchen wurden aufgrund von Formalfehlern zurückgewisen ...) erreicht, dass ein Volksbegehren vom Innenministerium stattgegeben wird, dann wir dieses von unserer freien (?) Presse weitestgehend ignoriert oder zumindest sehr, sehr kleingehalten in der täglichen Berichterstattung..
Unabhängig davon, wie man zum Inhalt eines Volksbegehren steht (darum geht es hier nicht). Unsere Presse hätte die Verpflichtung gehabt, umfassend und neutral über diese Initiative zu berichten. Das ist (wäre) eine ihrer ureigendsten Aufgaben: die freie Demokratie zu stärken und zu stützen.
So wie es im ⇗ Ehrenkodex des österreichischen Presserats niedergeschrieben steht.